Insel Comino
Kirche

Die kleine römisch-katholische Kirche auf der Insel Comino, bekannt als die Kapelle der Rückkehr der Heiligen Familie aus Ägypten, hat eine bewegte Geschichte. Erste Erwähnungen einer Kapelle an diesem Ort stammen aus dem 13. Jahrhundert; eine Karte von 1296 zeigt eine Kapelle auf Comino.
Die ursprüngliche Kapelle wurde vermutlich mehrfach von Piraten zerstört, was zur zeitweiligen Aufgabe der Insel durch ihre Bewohner führte. Nach dem Bau des Santa-Marija-Turms im Jahr 1618 kehrten die Menschen zurück und errichteten die Kapelle neu. Sie wurde 1667 und 1716 erweitert und trägt heute das Patrozinium der Rückkehr der Heiligen Familie aus Ägypten, eine in Malta einzigartige Widmung.
Äußerlich schlicht, überrascht das Innere der Kapelle mit neugotischen Elementen und spitzbogigen Arkaden. Ein seltenes, noch erhaltenes Ikonostase trennt den Altarraum vom Hauptschiff und verweist auf die byzantinischen Wurzeln der maltesischen Kirche. Das Hauptgemälde, beeinflusst von Francesco Zahra, zeigt die Rückkehr der Heiligen Familie aus Ägypten und wurde 1928 von Vincenzo Bonello restauriert. Die Kapelle beherbergt zudem Statuen der Jungfrau Maria, des Heiligsten Herzens Jesu und des Heiligen Josef.
In Zeiten, in denen raue See die Überfahrt eines Priesters von Gozo verhinderte, versammelten sich die Gläubigen an einem Ort namens Tal-Ħmara auf Comino. Sie blickten über den Kanal zur Kapelle Unserer Lieben Frau der Felsen in Ħondoq ir-Rummien auf Gozo und folgten der Messe mittels eines komplexen Flaggencodes.
Heute gehört die Kapelle zur Diözese Gozo und wird regelmäßig von einem Priester von der Nachbarinsel Malta besucht, der die Heilige Messe für die wenigen Bewohner und Besucher der Insel zelebriert. Sie steht oberhalb der Santa-Marija-Bucht und ist ein Zeugnis des Glaubens und der Geschichte der Insel Comino.